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Spanien

Resümee meiner ersten Winterreise nach Spanien

8. 12. 2020 – Resümee „Spanien im Winter“

Am letzten Tag der Reise (die nächsten beiden Tage verbringe ich bei Freunden in der Schweiz) ein kurzes Resümee.

Das schönste an Spanien im Winter ist das Wetter und die längeren Tage. Für mich als Morgenmuffel war es durchaus angenehm, dass es morgens erst um 8:30 wirklich hell wird. Dafür wird es aber erst kurz nach 18 Uhr dunkel, und das zu Weihnachten.

Die Temperaturen betragen je nach Region zwischen 10 – 18 Grad. In der Sonne fühlt es sich aber besonders warm an, sodass es durchaus möglich ist im Bikini, T-shirt, kurzer Hose draußen zu sein. Abends wird es jedoch empfindlich kalt. Da können es auch mal nur 3 Grad plus sein. Regen hatte ich in 5 Wochen gar keinen. Wobei ich in Frankreich dem Unwetter davongefahren bin.

Spanien bietet viele Interessante Städte, Landschaften und Sehenswürdigkeiten und geschichtliche Highlights wie Granada und Ronda.

Unangenehm ist manchmal die latente Kriminalität. Diese beginnt jedoch schon in Südfrankreich. Man muss immer auf der Hut sein. Das kenne ich nicht von meinen Reisen in Nord und Osteuropa bzw. vom Balkan und Albanien.

Auch die anderen Reisenden die man hier trifft sind andere Menschen, als ich auf meinen bisherigen Reisen getroffen habe. Viele langweilige Spießer die jedes Jahr hier in Massenlagern oder auf Campingplätzen (bevorzugt an der Küste)  überwintern. Deutsches Halli-galli in Spanien. Jedes Jahr der selbe Platz und dieselben Menschen. Schrebergartenidylle im Süden. Die Wagenburgen haben mich an „Zigeunerlager“ (ich gebrauche den Begriff hier bewusst und es ist nicht rassistisch gemeint), erinnert. Aber gerade in diesen Wagenburgen findet man immer wieder sehr rechts orientierte Menschen, was schon etwas bizarr ist. Über Facebook habe ich auch einiges an Verhalten und Einstellungen im Detail mitbekommen. Und ja es gibt diese rücksichtslosen Menschen wirklich. Da gibt einige „Freisteher“. Sie machen eine Religion daraus, irgendwo ganz alleine zu stehen, jedes andere Wohnmobil ist igitt und wird als Kuschelcamper abqualifiziert. Dafür steht man aber dann auf hässlichen (Supermarkt)Parkplätzen oder alternativ im (verbotenen) Naturschutzgebiet und lässt seinen Dreck aus dem Abwassertank, dort in der Erde versickern. Was mit der Chemietoilette passiert möchte ich gar nicht wissen. Weil Camping/oder Stellplätze sind ja so was von pfui. Ich finde es schrecklich wie hier Parkverbote ignoriert werden, den Einheimischen ihre Wohnmobil-Weißwände vor die Aussicht gestellt werden (Hauptsache man steht erste Reihe Fußfrei und das auch noch kostenlos). All das, was wir von unseren ausländischen Mitbürgern zu Haus einfordern, nämlich, dass sie sich als Gäste zu benehmen haben, wird hier plötzlich vergessen. Aber es gibt hier zum Glück kleine, feine Camping- oder Stellplätze, wo man auch immer wieder tolle Menschen trifft und schöne einsame Plätze wo man niemanden belästigt, wenn man sich respektvoll verhält. Und wenn dann ein paar andere nette Reisende dazustoßen ist es auch oft sehr nett.

Interessant fand ich auch die (deutschen) Auswanderer und Aussteiger die hier im Süden ein besseres Leben suchen. Sie kaufen sich ein Grundstück, manche richten einen privaten Stellplatz ein, manche engagieren sich für Tiere, manche leben als Hippies. Nur die wenigsten erscheinen wirklich glücklich. Vermutlich nimmt man, seine ganz persönliche Gesichte, an jeden Ort der Welt mit.

Und dann gibt es auch noch die Perlen unter den Reisenden. Menschen die ganz besonders sind. Mit denen man sich austauschen, mit denen man gerne weiterreisen würde. Danke, euch für die wunderbare, lustige und innige gemeinsame Zeit.

Ganz besonders war für mich auch, meine Jugendfreundin wiederzutreffen. Sie lebt in Gibraltar. Das Leben dort in diesem kleinen Land und mit der Grenze (wird interessant wie es nach dem Brexit aussieht) ist ganz besonders und Susanne hat mir sehr viel Einblick in diese Leben gewährt.

Und zu letzt hat Spanien für mich auch noch was ganz besonderes. Hier ist die Wiege des Catalan Line Dance. Es war ein besonderes Erlebnis die beiden legendären Clubs, wie den Renegade in Mataro und dem El Barn d´en  Greg in Rubi  (alle Rund um Barcelona) einmal persönlich erleben zu dürfen. Ich wurde von den Inhabern Toni Polonio und Ryan Greg und auch den Gästen und Mittänzern, trotz Sprachbarriere, sehr herzlich aufgenommen. Auch in Frankreich wurde ich im Mustang Country Club super herzlich empfangen. Ich konnte einige neue Tänze lernen und nehme die besondere Atmosphäre mit nach Hause.

Die Reise durch Frankreich war geschichtlich sehr interessant. Besonders die Grausamkeit der Kreuzzüge der Inquisitation im Mittelalter. Die christlichen Kreuzzüge zählten zu den schlimmsten Schandtaten der Geschichte. 20 Millionen Menschen(vorwiegend Muslime, Juden und Katharer)  wurden auf bestialische Art und Weise von „christlichen Kriegern“  gefoltert und getötet. Damit bekommt der heilige Krieg eine neue-alte Bedeutung. Das christliche Abendland war einen Dreck besser als die islamistischen Radikalen von heute.

Auch wenn es hier im Winter sehr ruhig ist und  sich die Lavendelfelder und die Weinberge nur vor dem geistigen Auge ausbreiten, so ist es in den Städten ruhig und gelassen und man kann die wunderbaren Städte und Orte völlig entspannt genießen.

Es hat mir gut getan, die 5 Wochen Auszeit. Viel Licht und Sonne. Wunderbare Begegnungen. Faszinierende Orte.

Aber es ist auch schön wieder nach Hause zu kommen, wenn man erwartet wird. Und ja auf Reisen begreift man immer wieder, wie viele Menschen mir fehlen. Ich freue mich euch alle wiederzusehen.

2 Antworten auf „Resümee meiner ersten Winterreise nach Spanien“

Liebe Ilse, gern hab ich mitgelesen und mich sehr gefreut, dich persönlich kennenzulernen! Freu mich auf ein Wiedersehen, komm gut heim! Liebe Grüsse, Birgit

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