Freitag 15. 6. 2018
Nachdem endlich alle Tiere versorgt waren und der Bus vollgepackt, konnte es losgehen. Bis Passau entlang der Donau war es reizvoll, dann auf die Autobahn. Für Diäten ungefähr 650 km habe ich mit mehreren Staus rund um die großen Städte fast 7,5 Stunden gebraucht. Dementsprechend froh waren Shila und ich als wir endlich da waren. Nachdem wir uns gemütlich eingerichtet hatten und die Nachbarn beschnuppert (da gibts auch zwei Hunde) wurde erst mal was gegessen. Danach sind wir noch zu einem flotten Abendspaziergang aufgebrochen. Der Campingplatz ist lauschig mit direktem Bootsanlegeplatz.
Samstag 16. 6. 2018
Heute möchte ich mit meinem neuen Boot eine Tour auf den Spreewald Fliessen unternehme. Das Boot habe ich schon mal in Betrieb genommen und mit Shila auf meinem Schwimmteich trainiert. Aber gepaddelt bin ich noch nie und ob ich das mit den Schleusen hinkriege bin ich mir auch nicht so sicher. Also alles zusammengepackt auf meine Minirodl und erstmals zur Einlassstelle. Diese befindet sich glücklicherweise direkt beim Campingplatz. Tja und was soll ich sagen. Das Schicksal oder meine optimistische Einstellung meinen es wieder gut mit mir. Heike und Peter sitzen schon startklar mit ihren beiden Hunden Bob und Marley im Boot. Sie sind Paddel und Spreewaldprofis und bieten mir an mich auf ihrer 4-5 Stunden Tour mitzunehmen. Perfekt. Am Anfang machte ich eine „Kreuzfahrt“ wie ein Skipper der Ausflugsboote bemerkte, dh ich fuhr Kreuz und Quer und manchmal auch im Kreis. Aber Dank den guten Ratschlägen und Hilfestellungen von Peter und Heike klappte es immer besser. Wir waren wirklich 4,5 Stunden unterwegs und die Zeit ist verflogen. Das paddeln wurde immer besser und auch Shila war sehr entspannt. Morgen werde ich sicher einen ordentlichen Muskelkater haben, aber den nehme ich gerne in Kauf. Es war wirklich wunderschön. Danach bin ich mit Shila noch nach Burg geradelt. Am Weg musste ich natürlich beim Eissaloon Halt machen. Er wurde mir empfohlen und das selbstgemachte Eis war wirklich eine Gaumenfreude. Sehr schön auch der Sagenpark in Burg. Besonders die Sage von der Mittagsfrau die darüber wacht dass die Menschen eine Mittagspause einlegen. Abends gab‘s Forelle im Restaurant am Campingplatz und als Absacken einen Whiskey bei Peter und Heike
Sonntag 17. 6. 2018
Heute gehts weiter an die Ostsee nach Polen. Eine schöne Fahrt nur über Landstraßen aber dafür brauche ich dann doch für die 360 km fast 6 Stunden. Unterwegs mache ich noch einen Stop auf einem Gräberfeld in Czelin. Genau an dieser Stelle würde 1945 auch die neue polnische Grenze zu Deutschland markiert. Mein Ziel ist heute Miedzyzdroj, ein kleines Fischerdorf oberhalb des Stettiner Haffs an der Ostsee. Ich werde herzlich am Campingplatz aufgenommen. Lustigereeise stehe ich neben einer Freistädterin die mit ihrem polnischen Freund unterwegs ist. Sie erzählt mir, dass sie davor auch immer alleine unterwegs war und das sehr genossen hat. Natürlich muss ich erstmals mit Shila ans Meer. Ein Strandspaziergang, Steckerl werfen und die Füße im warmen Sand bei einem Glas Aperol die Abendsonne genießen. Danach noch Abendessen im Ort.
Montag 18. 6. 2018
Ich habe umdisponiert. Miedzyzdroj Ist mir etwas zu touristisch. Kolberg soll eine Baustelle sein. Also breche ich auf und fahre die 277 km nach Leba. Hier werde ich es mir zumindest für 2 -3 Tage gemütlich machen. Der Campingplatz wurde mir wärmstens empfohlen. Aber zuerst gibts noch eib kurzes Sonnenbad und ein Spaziergang am Strand. Um 12 Uhr musste ich auschecken. Für die Strecke benötigte ich dann doch 5 – 6 Stunden. Eine durchgängige Autobahn gibt es noch nicht aber dafür Unmengen an Baustellen. Dennoch ist es durchaus reizvoll, sich durch sämtliche Dörfer und Städte durchzustarten. Man bekommt doch mehr Gefühl für das Land. In Leda am Campingplatz werde ich freundlich aufgenommen. Nachdem wir uns eingerichtet hatten wurde das Fahrrad startklar gemacht um die gegen zu erkunden. Leba liegt an der Ostsee eingebettet zwischen zwei Binnenseen. Der erste Weg führte wieder zum Strand. Hier scheint es etwas ruhiger zu sein. Shila die dem Meer sonst immer sehr skeptisch gegenüber war genießt es hier wenn ich ihr Holz ins Wasser werfe. Sie hat Spaß sich mit vollem Eifer in die Fluten zu werfen. Mit dm Rad finden wir dann auch einen versteckt gelegen Reiterhof. Am Mittwoch könnte ich einen Strandritt mitmachen. Ist nicht grad billig aber sicher wieder ein Erlebnis. Im Restaurant am Reiterhof konnte ich dann noch hervorragend zu Abend essen.
Dienstag 19. 5. 18
Heute hat es etwas abgekühlt. Es ist sonnig aber sehr windig. Nach dem Frühstück mache ich mich mit dem Rad zu der berühmten Wanderdüne im Slowinzischen Nationalpark auf. Die 10 km fährt man großteils auf lauschigen Waldwegen durch den Nationalpark. Shila natürlich wieder in der Hunde -Rikscha. An der Düne angekommen werden erstmals die Schuhe ausgezogen. Barfuß wird die Düne erklommen. Nun bin ich froh um das Wetter. Der kühlende Wind ist angenehm. Es ist mühsam voranzukommen. Kaum vorstellbar wie sich das in der Sahara bei über 40 grad anfühlen muss. Aber es ist beeindruckend. Die Lontzkedüne ist 42 Meter hoch und die Miniwüste erstreckt sich über 20 ha. Hier hat die Wehrmacht für Ihre Afrikaeinsätze trainiert. Auf dem Rückweg machen wir kurz bei einem Museum halt um einen Kaffee zu trinken. Auch hier haben die deutschen ihr Unwesen getrieben. Und zwar in Form einem Versuchsgelände für Luftabwehrraketen. Den Museumsbesuch spare ich mir. Den Nachmittag verbringe ich nach dem Mittagessen lesend und dösend am Campingplatz bis eine Windböe meinen neuen Windschutz zerlegt. Mühsam mit Hilfe meiner Campingnachbarn aufgestellt Knicken nun die Stangen ab. Alles wieder abmontieren. Der Nachbar möchte die Überreste also muss ich nichts entsorgen. Dafür leiht er mit einen anderen Windschutz. Leider etwas niedrig aber elegant mit Sonnenblumen. 🙂 . Ich lese gerade von Siegfried Lenz „Su zärtlich war Suleyken“ eine Liebesgeschichte an seine Heimat der Masuren. Etwas zum Einstimmen. Am Abend machen wir dann noch einen Spaziergang über das Meer in die Stadt. Ein nettes Städtchen. Aber ein Kitschladen nach dem anderen. Und die Hälfte der Läden hat bereits geschlossen. Also nur bedingt zum schlendern geeignet. Aber der Campingplatz ist nett und in meinem Kühlschrank wartet ein guter Traminer.
Mittwoch 20. 6. 2018
Heute ist herrliches Wetter angesagt. Aber es geht ordentlich der Wind. An einen geplanten Badetag ist nicht zu denken. Also machen wir uns nach dem Frühstück noch einmal zu einer Strandrunde auf bevor wir unseres Sachen packen und nach Danzig weiterreisen. Laut meiner App soll es da weniger windig sein. Außerdem hatte ich eine Hafenrundfahrt am Abend durch die Danziger Werft geplant und morgen Abend soll es regnen. Zuvor erstehe ich noch in einem der Kitschläden einen Windschutz. Keine Sonnenblumen sondern blau-weiß gestreift. Mittags gehts los. Die Fahrt ist entspannt nachdem ich die ersten Baustellenstaus hinter mir gelassen habe. Leider merke ich erst in Danzig das mein Navi beschlossen hat heute nicht mit mir zu reden. Am Display konnte ich wegen der Sonne nichts sehen. Aber wir haben dann doch den Campingplatz gefunden und wurden wieder herzlich empfangen. Der erste weg ist durch den Wald zum Strand um uns die Füße zu vertreten.Es ist sehr beschwerlich ihn durch die tiefen Dünen zu erreichen. Dafür ist er menschenleer und man Ausblick auf die Danziger Werft. Dannach fahren wir mit der Straßenbahn in die Stadt. Shila macht eigentlich alles mit nur diese scheppernde Straßenbahn ist ihr nicht geheuer. Und das noch mit Maulkorb. Danzig ist eine wunderschön, beeindruckende Stadt. Ich werde morgen nochmals herkommen. Da ich ja mit dem Boot fahren möchte lasse ich die Eindrücke nur mal kurz wirken. Als ich den Bootanlegeplatz erreiche ist es 5 min vor 18 Uhr. Um 18 Uhr sollte das letzte Boot abfahren aber es hatte schon abgelegt. Schade dachte ich mir aber in diesem Moment kam eine Frau aufgeregt schreiend und weinend zur Anlegestelle. Ihr war das Boot vor der Nase weggefahren. Also wurde telefoniert und das Boot drehte nochmals um. Ich konnte auch noch eine Karte erstehen und kam deshalb doch noch zu meiner Bootfahrt. Und plötzlich stand Reinhold Stumpfl vor mir. Auch er wollte mit seinem Freund noch aufs Boot. Die beiden Piloten sind mit ihtürem Flugzeug vor zwei Stunden in Danzig gelandet. Irgendwie verrückt der Zufall. Auf jeden Fall ist die Freude groß und der Abend konnte bei einem gemeinsamen Abendessen in der Altstadt wunderbar ausklingen.









































Donnerstag 21. 6. 2018
Mit einem Schuss aus den Geschützen des deutschen Linienschiffes „Schleswig-Holstein“ am 1. September 1939 begann der II. Weltkrieg. 1.500 deutsche Soldaten griffen mit schweren Geschützen und Flugzeugendie auf der Westerplatte in Danzig (Gdańsk) stationierten 182 polnischen Soldaten an. 1966 errichteten die Danziger auf der Westerplatte ein Denkmal, das an die Kämpfe im September 1939 erinnert. Für die Polen ist die Westerplatte das Symbol des Widerstandes gegen Nazideutschland.
Auch der Zusammenbruch des Ostblocks nahm hier in der Danziger Werft seinen Anfang. Die polnische Gewerkschaft Solidarnosc war Vorbote des Umbruchs in Polen. 1980 nach sozialen Unruhen gegründet, damals gab es keine Rechte für Arbeiter, 1981 offizell verboten, 1989 Gewinner der Parlamentswahl. Kurz danach fiel die Berliner Mauer.
Heute muss ich nochmals nach Danzig. Diesmal schlendere ich durch die ebenfalls sehr reizvollen Nebengassen und Hinterhöfe. Nette Geschäfte, vor allem Bernsteinschmuck wird hier angeboten. Aber auch Galerien und wunderbare Ideereiche Cafés und Restaurants. Viele Details fallen mir ins Auge. Es ist schön in einem Café zu sitzen und das Treiben zu beobachten.