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Spanien

Winterreise nach Spanien 🇪🇸 2019/2020

Donnerstag 12.12.2019

ich bin in Spanien 🇪🇸

Heute morgen weckt mich die Sonne. Es hat immer noch kühle 7 grad aber mit Sonne 🌞 ist alles erträglicher. Nach Dusche und Frühstück machen wir einen sonnigen Morgenspaziergang. Eigentlich wollte ich ja nochmals in die Stadt aber die liegt definitiv im Schatten. Also bleibe ich auf der sonnigen Seite und genieße das Panorama von Avignon. Am Rückweg verstricke ich mich in ein sehr spannendes Gespräch mit einem Münchner (hab leider vergessen deinen Namen zu erfragen). Er hatte schon meinen Reiseblog gelesen. Er und seine Frau sind viel gereist und jetzt mit ihrer zwei Monate alten Tochter auf einem Wintertrip nach Spanien. Vielleicht sehen wir uns ja wieder am Weg. Würde mich freuen.

Ich entschließe mich heute doch die Strecke über die teure Autobahn zu wählen. Mein Rücken und meine Schulter mögen die Schalterei überhaupt nicht die durch die vielen Kreisverkehre und Temposchwellen nötig sind. Also investiere ich wieder 35 Euro Maut und Düse bequem in den Süden. Wegen der Regenfront über Südfrankreich beschließe ich gleich weiter nach Spanien zu fahren. Die letzte 50 km sind geprägt von der Suche nach einem guten Stellplatz für heute Nacht. Alle guten Dinge sind drei. Der dritte Platz in El Port de la Selva, ein großer leerer Parkplatz hinter einer Ferienanlage, aber nur ein paar Schritte über die Straße zum Meer ist dann ok. Noch etwas kochen und ein Abendspaziergang am Meer. Später am Abend fängt es auch hier zu regnen an. Aber was soll’s wenigstens schneit es nicht 😊

13. 12. 2019

Heute weckt mich der Regen. Aber nach dem Frühstück ist es wieder trocken für unseren Morgenspaziergang.

Dann geht die Fahrt nach Figueres. Um 13 Uhr habe ich ein Ticket reserviert für das Teatre-Museu Dalí. Ich habe vor beim Castell de Sant Ferran auf dem Parkplatz zu parken und zu Fuß in die Stadt zu gehen. Da ich noch genügend Zeit habe mache ich mich mit Shila auf den Weg es zu umrunden. Es ist riesig. Wir brauchen schnellen Schrittes 40 min für die 4 km.

Danach darf Shila schlafen und ich mache mich auf den Weg ins teatre. Nicht nur die Ausstellung selbst sondern das gesamte Gebäude ist ein Kunstwerk. Auf jeden Fall sehenswert. Dali ist auch hier im Turm verstorben und liegt auch im Museum begraben.

Faszinierend auch die Sonderausstellung des Antoni Pitxot mit seinem Steinbildern

Dann geht es eine Stunde über die ewigen Kreisverkehre nach Lloret de mar. Dort lebt Tanja mit Gennaro und sie hat wirklich Zeit für einen spontanen Besuch. Ich kann die neue Wohnung bewundern mit einem herrlichen Wintergarten der die Sicht auf die Stadt und das Meer erlaubt.
Tanja zeigt mir noch ihre Stadt, ihre Arbeitsstelle, in ihrer Lieblingsbar trinken wir Kaffee. Sehenswert die Kirche, der Restaurator hat sich von Gaudi inspirieren lassen und die alte romanische Kirche neu interpretiert. Tanja kocht uns noch ein Abendessen und sue kommt spontan mit in den Renegade Country Club nach Matero. Vorher fahren wir noch zum Stellplatz um das Wohnmobil zu parken. Das war auch gut so denn heute früh habe ich gelesen dass eine Einfahrt nach 23:30 nicht mehr möglich ist.

Mit Tanjas Auto fuhren wir dann die 5 km nach Matero. Tja und der Club hatte nich geschlossen und sperrt wirklich erst um 22:30 auf. Also in eine gemütliche Bar gegenüber und um 22:30 sind wir die ersten Gäste. Der Chef macht mit uns noch ein Fotoshooting auf der Bühne. Dann trudeln eine Handvoll Tänzer ein. Die Stimmung ist sehr familiär und super freundlich. Ich werde sofort gefragt ob ich Musikwünsche habe. Meine Tanzliste gabe ich glücklicherweise mit wobei auch hier das Niveau sehr sehr hoch ist. Ich glaube die klassischen Tänze kennen sie gar nicht mehr. Aber sie legen Endless, Socks and Diapers, 16-Bars, Working Time und Lonley drum für mich auf. Es geht ganz gut das mittanzen, wobei es trotzdem immer sehr herausfordernd ist sich mit einer neuen Gruppe zu synchronisieren. Obwohl es die gleichen Schritte sind hat jede Gruppe andere Bewegungen. Und das kann ganz schön irritieren.
Es macht mir auch sehr viel Freude diesen großartigen Tänzern zuzusehen. Wieder mal stelle ich fest, dass ich doch noch einige Zeit brauchen werde um dieses Level zu erreichen. Es wird dann doch 2 Uhr bis wir wieder zu Hause sind.

14.12. 2019

Heute habe ich erst mal ausgeschlafen. Ich beschließe einen ruhigen Tag einzulegen und abends nochmals in den Renegade Club zu fahren. Es ist angenehm warm und Shila und ich brechen Richtung Strand auf. 15 min Fußmarsch sind es nur. Einige Surfer sind am Wasser und auch ein beherzter Schwimmer der sich in die starken Wellen wirft. Ich ziehe die Schuhe aus und genieße wieder eine Winterstrandwanderung.
Es dürfte heute geschätzte 20 grad haben. Dann etwas einkaufen und den Rest des Nachmittags einfach im Liegestuhl auf dem Stellplatz die nackten Füße in die Sonne halten.

Ein wenig Recherche wie ich mit Öffis abends nach Mataro komme. Ich gehe rechtzeitig weg und warte unendlich lange an der Bushaltestelle. Nix kommt. Ich wollte schon aufgeben und den Zug nehmen, da kommt dann doch noch der Bus. Er bringt mich ganz in die Nähe, nur ein paar Minuten sind zu laufen und ich stehe wieder vor dem Club. Heute ist etwas mehr los.
Im laufe des Abends erfahre ich, dass die Veranstaltung von. 19:00 bis 21:30 geht. Dafür gibt es eine Tanzliste. Drei Tänze kann ich mittanzen. Dann wird das Lokal geschlossen um um 23:00 wieder aufgesperrt. Toni erklärt ich könne inzwischen da bleiben und was essen. Dieses Angebot nehme ich gerne an. Ganz familiär, wird mit ein paar jungen Tänzern (die ich schon vom Vorabend kannte, und die mich wieder herzlich begrüßen), gespeist. Und wirklich um 23:00 ist das Lokal bumvoll. Gloria wird mir von Toni vorgestellt. Sie spricht sehr gut deutsch und erklärt mir ein paar Dinge. Es ist nett, wieder die eigene Sprache zu sprechen. Sehr lustig und fand ich die Neuinterpretation des Chattahoochee als Contratanz und sehr berührend den Geburtstagstanz für Montse.
Sehr interessant fand ich, das es hier sehr viel extrem Junge aber auch einige sehr alte Tänzer und Tänzerinnen gibt. Nach Mitternacht hat mir Toni noch ein Taxi organisiert. 12 Euro hat die Fahrt gekostet und ich bin wieder wohlbehalten am Stellplatz angekommen.

15.12.2019

Heute weckt mich wieder ein strahlend blauer Himmel und es ist möglich kurzärmlig draußen zu frühstücken. Ein Campingnachbar kommt vorbei, um sich noch ärztlichen Rat zu holen und mein direkter Nachbar, ein Holländer, ist auf dem Weg auszusteigen. Er fährt mit seinem Wohnmobil nach Südspanien und versucht sich mit Gelegenheitsjobs seine Krankenrente aufzubessern. Er ist deutlich jünger als ich. Er ist ganz begeistert als er erfährt dass ich auch alleine Reise. Dass man auch als Frau alleine unterwegs sein kann, erlebt er nun zum ersten Mal. Aber mittags geht es weiter. Ich möchte den heiligen Berg Mont Serrat besuchen. Ich fahre Richtung Barcelona und dann gegen Norden. Irgendwann kommt man plötzlich aus einem Tunnel raus und der faszinierende Berg liegt direkt vor einem. Über Serpentinen erklimme ich ihn und es kühlt zunehmend auf 11 grad ab. Oben am Berg staut es. Es dauert 30 Minuten bis ich suf den Parkplatz darf. Keine gute Idee, denke ich mir, den Berg an einem Sonntag zu besuchen. Ich parke herunten und spaziere den Rest 25 Minuten bergauf. Oben angekommen flasht mich erstmals der Kommerz. Mariazell lässt grüßen. Aber der Ausblick ins Tal ist sensationell und das Bergmassiv mit seinen bizarren Formationen auf jeden Fall einen Besuch wert. Das Kloster und die Kirche sind natürlich auch sehenswert. Am Rückweg habe ich fast einen Schranken mitgenommen. Ich parke meinen Bus vor der Ausfahrt und bezahle das Ticket. Als ich zum Schranken komme ist er offen und das vor mir fahrende Auto fährt durch. Ich fahre auch langsam an und plötzlich schnellt mir der Schranken auf die Windschutzscheibe. Ich mache eine Vollbremsung und setze etwas zurück. Erst dann öffnet er sich wieder. Da hatte der Mann an der Kassa vermutlich doch noch registriert dass ich schon bezahlt habe.

Dann schlängele ich mich wieder runter und fahre nach Rubi. Hier möchte ich abends in den 2. legendären Countryclub ins El Barns de la Greg gehen. Aber erstmals esse ich noch was und gehe mit Shila gassi. Um 18:00 gehe ich die paar Schritte ins Lokal. David Villellas steht rauchend davor und begrüßt mit mit Hola. Das Lokal ist gut gefüllt. Ein paar Tänze kann ich wieder mitmachen. Drei werden als Workshop unterrichtet. Get Back von Laura Lopez, und Guess what von Pol Rayn. Den letzten habe ich mir leider nicht gemerkt. Ein paar Tänzer kenne ich mittlerweile vom Renegade und wir unterhalten uns ein wenig auf englisch. Als ich einmal an der Bar sitze kommt der Chef zu mir. Hallo ich bin Greg, küsst mich links und rechts und auch mit ihm plaudere ich noch etwas. Er ist Musiker, selbst tanzt er nicht. Einer der anderen Tänzer erzählt mir später, dass er der Vater von Pol Rayn ist. Beim rausgehen wünsche mir eine nette Tänzerin noch „a Good Journey“. Ich habe sie vorher nur kurz nach dem Namen eines Tanzes gefragt. Für mich ist es wirklich beeindruckend wie familiäre, unkompliziert und herzlich die Catalan Line Dancer überall sind. Keine Hierarchien. Man gehört sofort dazu.

Montag 16. 12. 2019

Gestern Abend bin ich noch 20 min. zum Parkplatz Colònia Güell gefahren, da ich ja heute weiter in den Süden musste und dort Wohnmobile offiziell erlaubt sind. Dementsprechend ist alles voll aber mit meinem kleinen Auto finde ich noch ein Plätzchen. In der Früh komme ich kaum aus den Federn ( hier wird es deutlich später dunkel aber auch später hell in der Früh -für mich eh perfekt), aber heute ist der Himmel bedeckt und es hat merklich abgekühlt.
Nach dem Frühstück spaziere ich in den Ort und die Geschichte ist wirklich spannend. Güell baute hier seine Textilfabrik und gleich ein Dorf mit einem sozialen, kulturellem und religiösen Zentren dazu. Für die Kirche beauftragte er niemand geringeren als Gaudí.
Ein gekürzter Auszug aus Wikipedia:

Die Colònia Güell ist eine ehemalige Industrieansiedlung in Santa Coloma de Cervelló, etwa 15 km von Barcelona entfernt. Sie wurde nach ihrem Eigentümer Eusebi Güell benannt und umfasst neben den Fabrikgebäuden eine Siedlung für die Arbeiter und die bekannte Krypta von Antoni Gaudí

Die Colònia wurde 1890 in Betrieb genommen, in den Folgejahren erweitert und produzierte, bis zu ihrer Schließung infolge einer Wirtschaftskrise 1973, Textilien (Samtund Cord).
Wahrscheinlich baute Güell, der vorher eine Fabrik in Sants unmittelbar bei Barcelona besaß, die Anlage dort, da die soziale Lage in Barcelona zu dieser Zeit angespannt war.

Die gesamte Anlage umfasst etwa 6 ha. Sie vereinte nicht nur Wohn- und Arbeitsplatz an einem Ort, sondern sie stellte ihrer Arbeiterschaft auch Kultur- und Bildungseinrichtungen zur Verfügung. Im Vergleich zu seinen Konkurrenten verfolgte Güell also ein fortschrittliches Konzept. Konkret bedeutete dies, dass die Familien in relativ komfortablen Einfamilienhäusern wohnten, sie Zugang zur Schule hatten, eine Einkaufsgenossenschaft eine günstige Versorgung garantierte, ihnen ein Theater zur Verfügung stand, ärztliche Versorgung sichergestellt war und sie Gelegenheit zur Erholung hatten.

Architektonisch gehört die Colònia zum Modernisme, einer katalanischen Spielart des in ganz Europa verbreiteten Jugendstils. Es dominiert ein schlichter und funktioneller Stil, der geprägt ist von sichtbarem Backstein. Gegenwärtig leben noch nahezu 800 Personen auf dem Gelände. Das gesamte Ensemble steht seit 1990 unter Denkmalschutz.

Dann gehts über 100 km weiter in den Süden nach Tarragona. Die Stadt war einst das römische Zentrum in Iberien.
Dazu Wikipedia:
Tarraco ist der antike Name der heutigen Stadt Tarragona in der spanischen Region Katalonien. In der römischen Kaiserzeit war sie eines der bedeutendsten Zentren der Iberischen Halbinsel und Hauptstadt einer der größten römischen Provinzen.
Ich parke bei der Universität und schlendere mit Shila in die Altstadt. Die alten Gemäuer werden immer wieder durch farbenfrohe Gemälde aufgefrischt. Das wetter ist mir gnädig, ein wenig lugt sogar die Sonne raus.
was hier im Süden wirklich störend ist, dass niemand die Hundescheisse wegräumt. Die Leute treten rein und verteilen diese auch noch großflächig. Da Lob ich mir mein Sackerl fürs Gackerl. Zu nieseln beginnt es erst als ich wieder im Bus bin.

Dann geht es nochmals 30 km auf einen Campingplatz direkt am Meer. Es ist eine Empfehlung von den Bazis, den man übrigens auch mieten kann (https://www.facebook.com/mietdenbazi/) für alle die auch mal Lust haben mit einem Kastenwagen unterwegs zu sein. Ich stelle mich daneben und wir sehen vom Fenster aus das Meer. Shila und ich machen noch einen kurzen Strandspaziergang. Danach wird gekocht. Heute ist wieder arbeiten angesagt, doch alles ist dagegen. Das Internet ist schlecht und alle Geräte haben gemeinsam (trotz Nichtbenützung) ihre Akkus entleert. Ein Termin wird verschoben, die anderen schaffe ich mit Unterbrechungen. Dafür genieße ich danach noch ein Glas Wein und höher das Meer rauschen.

17. 12. 2019

Eine Nacht mit Meeresrauschen liegt hinter mir. Nach dem Frühstück noch etwas online erledigen, dann machen Shila und ich noch einen Morgenspaziergang am Meer.

Bevor ich weiter nach Valencia düse, mache ich noch einen Abstecher zum Lidl. Dort gibt es dunkles Brot. Sensationell ist die Auswahl an Fisch und Meeresgetier. Dann leiste ich mir wieder mal die Maut von 26 Euro für 200 km und düse nach Valencia. Ein wenig außerhalb checke ich am Camper Park Valencia ein. Das Ambiente ist jetzt nicht so toll (alles sehr eng) aber sie sind super freundlich und die Metro ist gleich vor der Haustüre. Zwei schlagende Argumente. Morgen werde ich ohne Shila Valencia erkunden.
Nett finde ich, dass man zur Begrüßung einen Sangria im Lokal bekommt. Ich genieße hier die anderen Lichtverhältnisse. Es wird erst zwischen 17:30 und 18:00 dunkel, morgens dafür später hell. Um 8:00 früh ist es meist noch dämmrig. Von der Temperatur hatte es tagsüber um die 18 grad, um 18 Uhr 15 grad. Am Abendspaziergang schaue ich in die Gärten. (Siehe Foto mit Hund). Die Bäume hängen voll mit Orangen. Abends habe ich wieder zu arbeiten. Diesmal gehts mit w-lan besser.

18. 12. 2019

Ein sonniger angenehmer Tag steht bevor. Ich werde heute Valencia erkunden. Die Stadt die meinem Mädchennamen so ähnlich ist. Mein Großvater hat immer behauptet wir würden von hier abstammen. Bewiesen ist nur unsere Herkunft aus Slowenien. Aber meine Gene stammen sicher aus dem Süden. Hunde dürfen in Spanien nicht in öffis also muss das Fräulein Shila beim Wohnmobil bleiben. Nach einem Morgenspaziergang mit Hund mache ich mich dann mit der Metro auf den Weg.

Zuerst durchstreife ich die Altstadt ubd tauche in den olfaktorischen Sinnesrausch des größten Food-market Europas ein. Riesentomaten und Riesenpaprika, Schnecken 🐌 und in der Fischabteilung staune ich was man aus dem Meer alles essen kann und ich nicht einmal im Traum kochen könnte. Das Angebot überfordert mich.