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Paestum

Am Nachmittag gehts mit dem Rad die 10 km nach Paestum. Großteils gibt es einen wenn auch holprigen Radweg.

Die Ausgrabungsstadt ist faszinierend und wenn man durchspaziert entsteht eine alte römische Stadt vor meinem inneren Auge.anschließend gibts noch einen Café weil nun setzt der Gewitterregen ein. Dementsprechend nass komme ich dann auch wieder zu Hause an.


Die drei Tempeln der Göttin Hera und der Göttin Athene geweiht sind imposant.

Aber auch die Reste der Häuser, Bäder, Geschäfte (zb. Eine Parfümerie), ein Markt, ein Ehrengrab, ein Forum, ein Ritualwasserbecken, ein Amphitheater und vieles mehr kann man sehen.

  • Der Ort liegt in einer Ebene etwa 35 km südlich von Salerno. Er wurde 2 km von der Mittelmeerküste entfernt angelegt. Das zeigt, dass die Griechen hier keinen Hafen als Handelsstützpunkt anlegen wollten, sondern dass sie die Kultivierung des fruchtbaren Bodens im Sinn hatten. Er ist geschützt hinter einer Lagune, an der sich wohl früher der Hafen befand. Zum Osten und Süden hin wird Paestum durch das Cilento-Gebirge abgegrenzt. Im Norden befindet sich mit dem Sele eine natürliche Barriere.
  • Die Stadt wurde unter dem Namen Poseidonia um 600 v. Chr. von Griechen gegründet. Die fruchtbare Landschaft und umfangreicher Handel führten innerhalb weniger Generationen zu Wohlstand, der sich im 5. und 6. Jahrhundert v. Chr. im Bau großer Tempel, deren Ruinen bis heute erhalten sind, ausdrückte. Etwa 400 v. Chr. eroberten die Lukanerdie Stadt und benannten sie in Paistos um.
  • 274–273 v. Chr. wurde die Stadt im Zuge der Eroberung Kampaniens durch die Römer unter dem Namen Paestum zur latinischen Colonia. Dabei nahmen diese wenig Rücksicht auf alte Sitten und Gebräuche. Es gab größere Umgestaltungen und möglicherweise einen umfangreichen Austausch der Bevölkerung. In der römischen Kaiserzeit verlor Paestum an Wohlstand und Bedeutung. Um 500 n. Chr. fing das Gelände an zu versanden und langsam zu versumpfen, die Malaria breitete sich aus und die letzten Bewohner verließen den Ort. Die Tempelanlage verwandelte sich in eine Art Urwald, der Ort wurde gleichsam vergessen. Nach Zerstörungen im 9. Jahrhundert durch die Sarazenen und im 11. Jahrhundert durch die Normannen wurde Paestum aufgegeben. Der Niedergang wurde durch die Versumpfung des Umlandes und die daraus resultierende Malariagefahr beschleunigt. Die Bewohner siedelten, um der Malaria zu entgehen, auf höher gelegenes Gebiet um und gründeten den Ort Capaccio.
  • In der Renaissancezeit zitierten verschiedene Schriftsteller und Dichter Paestum, vor allem aus Zitaten von VergilOvid und Properz über die Schönheit und den Duft der Rosen aus Pestane, kannten jedoch nicht seinen genauen Standort und platzierten es in Agropoli oder Policastro. Im 16. Jahrhundert entstand ein kleines Dorf um die Kirche St. Annunziata. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde eine Straße (die heutige SS18) gebaut, welche den Ort in Nord-Süd-Richtung durchquerend, das Amphitheater in zwei Teile schnitt. Eine frühe Karte zeigt die Ruinen 1732. Die ersten Reliefs, Gravuren und Drucke, die die Tempel und Orte darstellen, wurden ab 1752 hergestellt und veröffentlicht, ungefähr gleichzeitig mit der Wiederentdeckung von Pompeji und Herkulaneum. Die Entdeckungen erregten seinerzeit großes Aufsehen. Eine Expedition in die verwunschene Sumpflandschaft gehörte schon bald zum Programm des kunstbeflissenen Bildungsreisenden auf der sogenannten Grand Tour. Paestum kann bedeutende Baudenkmäler aus griechischer und römischer Zeit vorweisen. Besondere Bedeutung kommt den drei großen dorischen Tempeln zu, die jeweils exemplarisch für eine Bauepoche des dorischen Baustils stehen.
  • Der archaische Hera-Tempel (um 540 v. Chr.) – Basilika genannt – war einer der größten bis dahin errichteten griechischen Steintempel überhaupt.
  • Der Tempel der Athena (um 510 v. Chr.)[2], früher auch der Cereszugeschrieben, ist erheblich kleiner. An ihm ist besonders auffällig, dass dieser eigentlich dorische Tempel einige Stilelemente besitzt, die nicht in den Kanon der dorischen Architektur gehören. So besitzt er Schmuckelemente am oberen Abschluss des Architravs und auch im Geison, die eher in ionische Gebälke gehören.
  • Der sogenannte Poseidontempel schließlich (um 450 v. Chr.) – auch dieser war eigentlich der Hera geweiht – weist die ausgereiften Bauformen des kurz zuvor errichteten Zeustempels von Olympia auf.
  • Erhalten haben sich auch öffentliche Bauwerke der Römerzeit, so ein kleines römisches Amphitheater und der Versammlungsort der Bürger, das Comitium, sowie die 4,75 km lange Stadtmauer, an der lukanische und römische Bauphasen zu erkennen sind. Die vier großen Stadttore sind römisch.
  • Johann Wolfgang Goethe besuchte Paestum während seiner italienischen Reise am 23. März 1787 von Salerno aus in Begleitung des Zeichners Christoph Heinrich Kniep sowie erneut im Mai 1787, also 35 Jahre nach seiner Wiederentdeckung. 

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